Chronik & Geschichte
Übersicht der Könige
Amtierendes Königspaar:
Michael Winzen mit Barbara
Amtierende Ministerpaare:
Frank Windhausen
Dennis Koch
Ralf Steggers
Heinz-Willi Willemsen
Königsadjutant:
Stefan Olbrich
Eine Übersicht der bisherigen Könige findest du hier > Könige-Born
Unser Schutzpatron
Der Schutzpatron unserer Bruderschaft ist der Hl. Antonius, der auch der Einsiedler genannt wird und auf der Statue in unserer Pfarrkirche als Mönch mit einem Schwein abgebildet ist.
Wir feiern den Antoniustag am 17. Januar.
Der Knabe Antonius, geboren um das Jahr 251 zu Koma in Mittelägypten und als Sohn reicher Eltern verhätschelt und den Launen des eigenen Willens überlassen, kam auf seinen Streifzügen durch die elterlichen Besitzungen in das Gebirge, wo er neugierig die fleischlosen Gestalten betrachtete, die vor den dunklen Grabhöhlen der Felswände kauerten. Sie riefen den munteren Knaben zu sich heran und erzählten ihm von den Stürmen der großen Verfolgung, die sie unter dem Kaiser Decius von Haus und Hof vertrieben und in die Einöde gejagt hatten.
Immer öfter war Antonius bei den Einsiedlern zu Gast, und er unterhielt sich tagelang mit ihnen über die Heilswahrheiten, von denen er zu Hause wenig hörte.
Die Eltern starben kurz nacheinander, und Antonius konnte sich schnell von den Annehmlichkeiten des Reichtums trennen. Kurzerhand verkaufte und verschenkte er alles und zog sich zurück zu seinen Freunden in die Berge. Dazu gehörten ein tapferes Herz und eine brennende Gottesliebe, um alle Brücken hinter sich abzubrechen und Entbehrungen auf sich zu nehmen, vor denen auch fromme Seelen zurückschauern.
Mit Freuden nahmen ihn die Einsiedler in ihre Gemeinschaft auf und lehrten ihn jene Askese des Körpers und des Geistes, die in jahrzehntelanger Erfahrung ausgebildet war.
Nach vielen Jahren in der Einsamkeit verzichtete Antonius auf das geliebte Alleinsein mit Gott, um das Mönchtum Ägypten nicht entarten zu lassen, denn noch immer war es die starke Säule der morgenländischen Kirche.
Das Mönchtum, wie Antonius es auffasste, war kein weiches Dulden, kein leeres Grübeln, keine romantische Schwärmerei und Weltflucht, sondern harte, ununterbrochene Arbeit im Sand der Wüste und an sich selbst, war Kampf und Buße für fremde Schuld.
Wir haben hier versucht, unseren Schutzpatron als Einsiedler und Mönch zu beschreiben, es bleibt hierbei jedoch offen, weshalb der hl. Antonius wie auf der abgebildeten Statue immer mit einem Schwein dargestellt wird.
Es ist so, dass die Anteilnahme der Laien an den Aufgaben der Seelsorge, besonders auf dem Gebiete der christlichen Caritas bezeichnend für den Reformgeist des 11. und 12. Jahrhunderts ist. Es entstanden in dieser Zeit Vereine, die sich Antoniter oder Hospitaliter nannten. Sie unterhielten Spitäler und Krankenhäuser für Arme. Ihr Schutzpatron war der ägyptische Einsiedeler Antonius.
Als die Antoniter die Krankenpflege am päpstlichen Hof übernahmen, erhielten sie das Recht, einmal jährlich in allen Pfarreien zu sammeln. In den Städten hatte der Orden vielfach die Bruderschaft, die für die Spitäler der Antoniter Naturalien als Beiträge einholten.
Unter diesen Gaben spielten die für die Jahreskollekten aufgezogenen Schweine eine besondere Rolle. Die so genannten Antoniusschweine liefen in der Gemeinde herum, waren mit einem „Antoniterkreuz“ gekennzeichnet und konnten sich bei jedermann mästen. In der heutigen Zeit wäre so etwas nicht mehr denkbar, aber nachahmenswert für uns Antoniusbrüder, karitativ in der Gemeinde mitzuarbeiten.
Diese Sitte der guten Tat dürfte das Modell mit dem Schwein geliefert haben, mit dem der Hl. Antonius abgebildet wird.
Die St. Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 e.V. schenkte im Jahre 1953 ihrer Pfarrkirche anstelle der im Jahre 1890 angeschafften Gipsfigur des Hl. Antonius die hier abgebildete Holzplastik, welche aus 400 Jahre altem Eichenholz (das Holz stammt aus der im Krieg zerstörten Lamberti-Kirche zu Erkelenz) gefertigt wurde.Die Arbeit stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Peter Haak in Erkelenz und es wurden hierfür von den Bruderschaftsmitgliedern DM 1.100,00 aufgebracht.
Chronik der St. Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 e.V.
Informationen zur Gründung und Geschichte der St. Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 e.V. finden sich zum großen Teil im Pfarrarchiv zu Born. Aus dieser Quelle geht beispielsweise hervor, dass der Borner Pfarrer Slecht im Jahre 1438 einen Malter Weizen zu erhalten hatte. Als Schuldner ist eine Vereinigung erwähnt, die den Namen „Bruderschaft der allerseligsten Jungfrau Maria" trägt. Diese wird auch mit „Liebfrauenbruderschaft" bezeichnet.
Die folgenden geschichtlichen Daten stützen sich größtenteils auf Urkunden und Schriften aus dem Pfarrarchiv zu Born; aber auch Informationen aus den Büchern und Aufzeichnungen der St. Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 e.V. finden Berücksichtigung.
Wenn auch nicht alle Eintragungen konkret zu deuten sind, haben wir uns dennoch bemüht, einige wichtige Ereignisse in chronologischer Folge zu schildern:
Johannes Cruyer vermachte im Jahr 1529 St. Antonius von Born seinen Wald, der im Pfarrarchiv Born als „Busch" bezeichnet wird. In diesem Zusammenhang sind eine Bruderschaft St. Antonius und St. Lucia genannt.
Unsere heutige Bruderschaft, die St. Antonius-Bruderschaft Born 1655 e.V. wird zuerst urkundlich im Jahr 1695 erwähnt, obwohl an unserem Großen Königssilber eine kleine Silberplatte angebracht ist, welche die Jahreszahl 1655 trägt. Diese Jahreszahl betrachten wir heute als unser offizielles Gründungsjahr. Jedoch können wir fast sicher annehmen, dass unsere Bruderschaft bereits früher entstanden ist, wenn wir auch nicht über die notwendigen Urkunden verfügen.
Derjenige Schützenbruder, der in seinem Leben dreimal den Vogel abschießt, wurde und wird auch in Zukunft als Kaiser bezeichnet. Nach unserer Auffassung ist Willem J. Ingenhoff der erste Kaiser unserer Bruderschaft gewesen, der zu dieser seltenen Ehre erlangt sein muss, da er in den Jahren 1655, 1656 und 1660 Schützenkönig war. Von B. Röttgen wird allerdings nur Gerardus Gerdeners als Kaiser genannt, nachdem er im Zeitraum von achtzehn Jahren – 1751, 1760 und 1769 – dreimal Schützenkönig geworden war. Unsere Bruderschaft bezeichnet jedoch außer Willem J. Ingenhoff und Gerardus Gerdeners noch Johannes Lankes und Nikolaus Hommen als Kaiser. In diesen Fällen sind wir uns aber der Unsicherheit bewusst, da uns entsprechende Hinweise fehlen, ob Willem J. Igenhoff, Johannes Lankes und Nikolaus Hommen als Kaiser Anerkennung fanden. Die älteste noch vorhandene Satzung unserer Bruderschaft stammt aus dem Jahre 1757 und wurde von dem Archivar Deilmann aus Viersen-Süchteln in eine lesbare Form gebracht. Diese Bruderschaftssatzung soll hier im Wortlaut zitiert werden.
„Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, Amen. Kund und zu wissen sei hiermit jedermann, wie heute auf unten bezeichnetem Datum, die Bruderschaftszettel und –Register in Born nach ihrer Kurfürstlichen Durchlaucht gnädigstem Befehl und ihren Kurfürstlichen Beamten am 17. Januar 1757 dem Feste des Patrons St. Antonius, erteilten gnädigsten Auftrag erneuert wurden, ausgenommen jedoch die eine oder andere Bestimmung, der am 7. Mai 1695 aufgesetzten ältesten in Ehren zu haltenden Register, die in Gegenwart des Königs Heinrich Veckes, des Hauptmanns Johann Cöhnen, des Fähnrichs Peter Klingen, des älteren Brudermeisters Wilhelm Hüsges und des neu angeordneten Brudermeisters Peter Brückner aus rechtlichen Gründen verändert wurden und zwar wie folgt:
ERSTLICH ist vorbehalten, dass sämtliche Brüder am Tage des Patrons St. Antonius zur bestimmten Zeit die gewohnte angesetzte Messe besuchen; nicht weniger, dass sämtliche bei der halben Messe mit einem Opfer um den Altar gehen, auch in den Armenstock ein Almosen niederlegen sollen, ausgenommen der eine oder andere aus der Bruderschaft, der als leidend oder kränklich befunden wird. Dennoch sind diese Brüder verbunden, dass schuldige Opfer zu schicken. Wenn aber der eine oder andere wegen seines Handels verhindert ist, soll eine Frau oder ein Kind, sofern es dazu vernünftig genug ist, zum Opfer bestimmt werden. Sollte der eine oder der andere hiergegen verstoßen, soll der Säumige für jedes Zuwiderhandeln vierundzwanzig Quart Bier geben und, falls der Säumige sich dem widersetzt, wegen der Weigerung der Bruderschaft fünfzehn Stüber und St. Antonius eine Kerze von einem Pfund liefern, auch dann, wenn jemand sonst irgendwie einen Widerstand zeigt, soll er gleichfalls der Bruderschaft fünfzehn Stüber und zudem zu Ehren des St. Antonius eine Kerze von einem Pfund zu geben schuldig sein und zwar am St. Antoniustag. Ferner ist verabredet und vereinbart, dass für die Bruderschaft am St. Antoniustag vor der Kirchenpforte oder unter der Linde vor dieser Pforte neue Brudermeister eingesetzt werden.
ZWEITENS soll derjenige, der den Vogel abschießt, allein die beigesteuerten sechs Reichstaler genießen, wie neulich von Schöffen und Vorstehern bestimmt wurde, oder nach den alten Registern vom Jahre 1695 wenigstens völlige Freiheit genießen, nämlich von Kriegseinquartierung, Dienst und sonstigen Wachen entbunden sein. Derjenige, der den Vogel dreimal nacheinander abschießen wird, soll von der Bruderschaft noch eigens fünf Reichstaler erhalten, jedoch zu achtzig Kölner Weißpfenningen gerechnet; nicht aber sollen, wie von alters her, Hauptmann und Fähnrich, Brudermeister und Spielleute des Mittags dem König zu Lasten liegen, sondern allein ein Trommelschläger. Die übrigen jedoch verweilen in der vereinbarten Herberge, wo sie zu Lasten der Bruderschaft essen und trinken sollen und wollen. Die Mahlzeit in der bestimmten Herberge am Tage nach dem Vogelschuss soll aufgehoben sein. Nichtsdestoweniger sind unter Strafe von vierundzwanzig Quart Bier die Brüder verpflichtet, am Tage nach dem Vogelschuss sich am Orte zu versammeln. Demjenigen, der den Vogel abschießt, soll es freistehen, mit der Bruderschaft in eine Herberge zu ziehen, ausgenommen am Kirmestag, weil dann der König mit der Bruderschaft verpflichtet ist, solange im Dorfe Born zu bleiben, bis die Prozession eingezogen ist und alle Brüder zwei Quart Bier verzehrt haben. Es steht der Bruderschaft frei, am Kirmesmontag, wie von alters her gebräuchlich, nach Brüggen zum Markt zu gehen. Ob der König des Dienstags hingehen will, steht in seinem Belieben. Alle Brüder sind unter der mehrmals erwähnten Strafe von vierundzwanzig Quart Bier verpflichtet, der Messe beizuwohnen, nicht weniger bei gleicher Strafe, wenn der König aufzieht, zu verbleiben.
DRITTENS soll der eine oder andere Bruder, wenn er beim Gelage anderen Leuten, Verwandten oder Bekannten Bier aufträgt, wenn er ertappt wird, einer Strafe von vier Quart Bier verfallen. Nicht weniger soll
VIERTENS kein Bruder nach der so genannten Schießrute hingehen, ohne wenigstens ein Viertel Pfund Pulver und ein halbes Pfund Kugeln bei sich zu haben. Wenn nicht, soll ihm gleichfalls eine Strafe von zwei Quart Bier erklärt werden.
Desgleichen soll
FÜNFTENS der älteste Brudermeister am Tage nach dem Vogelschuss, sodann auch Kirmesdienstag bei allen Gelagen freigehalten werden.
SECHSTENS soll und will die Bruderschaft, dass es ihr freisteht, das erforderliche Holz aus der hiesigen Gemeinde zu holen, wenn die genannte Bruderschaft gezwungen ist, die Schießrute notwendig instand zu halten.
SIEBTENS hat der Mitbruder Peter Klingen zu einem neuen Fendel, mit St. Antonius darauf zu malen und sticken, siebeneinhalb Reichstaler gezahlt, weil 1752 in Born ein großer Brand entstand und dadurch das Fendel versehrt wurde. Dabei hat
ACHTENS Johannes Cöhnen als Hauptmann für die Hauptmannsstelle sechs Reichstaler und elf Stüber hingelegt. Deshalb sollen und wollen die Genannten Zeit ihres Lebens beim Gelag freigehalten werden.
NEUNTENS hat die Bruderschaft, wie anderwärts gebräuchlich, auch dem hochwürdigen Pastor zu Born treulich versprochen, keine liederlichen oder versoffenen Schützen bei der Strafe von vierundzwanzig Quart Bier, aufzunehmen, und, falls sich der eine oder andere vorfinden sollte, sie aus der Linie und aus der Bruderschaft zu stoßen, ferner auf dem Kirmestag in christlicher Treue das Hochwürdigste Gut zur Vermeidung von Ketzereien und aller Teuflischen Nachstellung zu begleiten.
ZEHNTENS soll bei alledem nicht gestattet werden, dass ein König die Bruderschaft zu einer Herberge hinführt, dessen Wirt kein Mitbruder ist. Diese im Einzelnen aufgeführten Artikel wurden von dem genannten Herrn Pastor, den Schöffen und Vorstehern wie auch vom König, Hauptmann, Fähnrich und den Brudermeistern für gut erklärt, auch von sämtlichen eigenhändig unterschrieben, was hiermit bezeuget und bescheinigt wird."
Diese Satzung trägt das Datum: Born, den 23. Januar 1757 und ist von Heister Heinicks, örtlicher Gerichtsschöffe, Hein Wüsten, Wilhelm Beßgens, Gerhardes Gerdeners oder Kyser unterzeichnet.
Vom 4. Juli 1869 ist uns eine neue Satzung unserer Bruderschaft im Wortlaut bekannt und auch aus diesen Statuten sollen die wichtigsten Vorschriften wiedergegeben werden:
„Wer den Vogel abschießt, ist König, muss aber ein Alter von einundzwanzig Jahren haben. Auch kann einer sich durch Hand anlegen an den betreffenden Schützen den Schuss zueignen (??????). Der König ist verpflichtet, sobald der Vogel abgeschossen ist, einen sicheren Bürgen zu stellen und acht Tage nach dem Vogelschießen den Brudermeistern Auskunft zu geben, wo er aufziehen will. Er hat für ein geräumiges Tanzlokal zu sorgen, so auch für gute Getränke. Beim Errichten des Maibaumes muss er zehn Maß Bier geben, beim Abholen an den Kirmestagen jedes Mal ein Maß Branntwein und bei der Einführung abends jedes Mal zehn Maß Bier zum Besten der Bruderschaft. Der König darf nur vier Mägde haben und muss seine Minister beköstigen. Hierzu kann er sich wählen, so viele er will, hat aber für den Gelag zu sorgen. Der König hat die Musikanten sowie Tambour und Pfeifer unentgeltlich zu beköstigen und seinen Grenadieren einen Anker Bier zu geben. Sollte nach der Kirmes jemand sein, der sein Gelag nicht bezahlen will, wird er gerichtlich vorgeladen und aus der Bruderschaft ausgeschlossen. Ein jeder Bruder erhält an den Kirmestagen für jeden Tag vier Karten, wofür ihm vier Glas Bier verabreicht werden; er muss aber sorgen, dass diese vor abends acht Uhr verzehrt sind, da nach dieser Zeit keine mehr angenommen werden."
Von früheren Schützenfesten sind uns auch genaue Kassenabrechnungen bekannt, so wurde im Jahr 1869 zum Beispiel wie folgt gewirtschaftet:
1869 VOGELSCHUSS: Ausgaben: 19 Taler 20 Silbergroschen
Einnahmen: 8 Taler 2 Silbergroschen
Defizit: 11 Taler 18 Silbergroschen
Diese Fehlbeträge wurden durch Umlagen von den einzelnen Schützenbrüdern angefordert. So musste im Jahr 1869 jedes Mitglied 16 Silbergroschen und 8 Pfennige nachbezahlen, im Jahr 1873 mussten je Schützenbruder 15 Silbergroschen aufgebracht werden. In Höhe von 69 Talern und 25 Silbergroschen waren die Einnahmen im Jahr 1876 zu niedrig. Es wird geschätzt, dass jedes Mitglied mehr als einen Taler aufzubringen hatte. Dieser Betrag dürfte nach unseren heutigen Wertvorstellungen etwa bei rd. DM 25,-- liegen.
Aus dem Jahr 1881 ist uns eine Fahnenweihe aufgezeichnet, die anlässlich der Herbstkirmes stattfand. Die Anschaffung der Fahne im Wert von 120,-- Mark erfolgte von der Firma Ungerecht in Hardt. Die Bruderschaft stiftete im Jahr 1890 eine Statue, die unseren Schutzpatron darstellte und Ihren Platz in der Pfarrkirche St. Peter zu Born fand. Die Aufwendungen für dieses Standbild lagen bei 159,60 Mark. In Zusammenhang mit diesem Vorgang muß die Stiftung eines Messingleuchters durch den Borner Pfarrer Hartges, der geistlicher Präses unserer Bruderschaft war, im Betrag von 40,-- Mark Erwähnung finden.
Der Bruderschaft müssen bestimmte Gegenstände gehört haben, die auch ausgeliehen wurden, denn aus dem Jahr 1897 ist ein Beschluß verbrieft, dass die Bruderschafts-Utensilien nicht mehr verliehen werden sollen.
Wörtlich wurde der nachstehende Beschluß am 17. Januar 1900 niedergeschrieben:
„Die Bruderschaft hat beschlossen, die Fahne schon in diesem Jahr und zwar sobald wie möglich zu bestellen. Da das der Vorstand der Bruderschaft nicht allein besorgen wollte, wurden dem Vorstand vier Mitglieder zugestellt, welche alsdann mit dem Vorstand beraten sollte, wie und wann die Fahne bestellt werden sollte.“
Die Fahnen wurden unter der Bedingung bestellt und dem Hersteller ein Betrag von 260,-- Mark ausgehändigt, wenn dieser der Bruderschaft einen Garantieschein übergab, in dem alle Verbindlichkeiten des Herstellers enthalten sein mussten. Diese Fahnenweihe konnte die Bruderschaft während der Herbstkirmes 1900 feiern, wobei nicht mehr feststellbar ist, ob die im Jahr 1881 geweihte Fahne noch vorhanden war. Die neue Fahne, die einschließlich Fahnenstange die vorstehend angegebenen Kosten verursachte, wurde von der Firma Peter Heidbüchel aus Erkelenz angefertigt.
In den Jahren 1872, 1887, 1898 und 1904 konnte Nikolaus Hommen aus Born als Schützenkönig urkundlich Erwähnung finden, so dass zum vierten Mal seit Bestehen unserer Bruderschaft ein Schützenkönig die Würde eines Kaisers erhalten konnte, wenn unsere Annahmen, die an anderer Stelle verzeichnet sind, als zutreffend angesehen werden können.
Es bleibt festzuhalten, dass seit dem Gründungsjahr unserer Bruderschaft im Jahr 1655 zumindest ein Kaiser in jedem Jahrhundert amtierte, da davon ausgegangen werden muß, dass Nikolaus Hommen bereits mit dem Jahr 1889 den Titel eines Kaisers erhalten hat. Diese Tradition kann auch im zwanzigsten Jahrhundert ihre Fortsetzung erfahren, da aus heutiger Sicht drei noch lebende Schützenbrüder die Möglichkeit haben, bis zum Jahr 1998 zum dritten Mal Schützenkönig und damit Kaiser zu werden.
Infolge des I. Weltkrieges 1914-1918 sind bis zum Jahr 1921 keine Ereignisse in der Geschichte unserer Bruderschaft aufgezeichnet, die hier besonders geschildert werden müssen. Der noch vorhandene Kassenbestand fand darin Verwendung, im Kriege stehende Mitglieder der Bruderschaft durch Liebesgabensendungen zu unterstützen.
Erstaunlich ist, dass in den Rezessionsjahren nach dem I. Weltkrieg in den Jahren 1922, 1925, 1927 und 1929 Schützenbrüder ihre Bereitschaft erklärten, das Amt des Schützenkönigs zu übernehmen. Aus dieser Zeit liegen uns Bilddokumente und vor allem die mündlichen Berichte unseres Schützenbruders Franz Giesen vor, der über lange Jahre unserer Bruderschaft als General zu Pferde verbunden war, und aus denen hervorgeht, dass die Schützenfeste der zwanziger Jahre in diesem Jahrhundert mit viel Würde und in großem Rahmen gefeiert wurden.
Im Jahr 1922 wurde Heinrich Fongern, Borner Mühle, Schützenkönig, dessen Familie seit dem Jahr 1874 die Borner Mühle gepachtet hatte. Unseren Aufzeichnungen können wir entnehmen, dass im Jahr 1929 der Bürosekretär Gustav Tiskens, der spätere Gemeindedirektor von Brüggen, zu Königswürden gelangte. Als Minister wurden Christian Bolten und August Winkels benannt. Zum Schützenfest zahlte jedes Mitglied einen Betrag von RM 4,-- an den Schützenkönig, der im Gegenzug sämtliche Kosten für das Fest zu übernehmen hatte.
Im Jahr 1930 wurde durch Stimmenmehrheit in einer Versammlung beschlossen, keine Vogelschuss abzuhalten. Auch im Jahr 1931 nahm man wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse vom Vogelschuss Abstand. In den Jahren 1932 und 1933 entschieden sich die Borner Schützenbrüder mehrheitlich ebenfalls gegen den Vogelschuss.
Das Jahr 1933 begann mit der Annahme einer neuen Satzung, die nach einigen Verbesserungen bis in die Zeit nach dem II. Weltkrieg gültig war.
Für das Jahr 1934 und damit für die Abhaltung eines Schützenfestes wurde am 3. September 1933 wieder der Vogel geschossen. Die letzten Reste des Vogels beseitigte Mathias Terkatz, der sofort die Königswürde an Theodor Strötges übertrug. Unter dem Eindruck der sich abzeichnenden, von außen diktierten Veränderungen im weltlichen Bereich der Schützenbruderschaften, die aber in erster Linie im katholischen Bekenntnis und Glauben ihre Verankerung haben, ist die Messfeier vom 14. Januar 1934 mit gemeinsamer Kommunion zu sehen. Diese kirchliche Demonstration des Jahres 1934 in Verbindung mit der befreundeten und benachbarten Schützenbruderschaft aus Lüttelbracht-Genholt, zu der ein herzliches nachbarschaftliches Verhältnis aus der Vergangenheit bis in die heutigen Tage besteht, fand unter starker Beteiligung statt, um durch einen geschlossen Eindruck das kirchliche Leben zu erneuern und die engen Beziehungen zwischen den Schützenbruderschaften und der katholischen Kirche zu dokumentieren. Im Jahr 1934 erfolgte die Aufnahme unserer Bruderschaft in die Erzbruderschaft St. Sebastianus. Eine Mitgliederversammlung des Jahres 1934 stand im Zeichen der politischen Situation, die in den folgenden Jahren für unsere Bruderschaft noch nachteilige Auswirkungen haben sollte, obwohl die Versicherung abgegeben wurde, dass die Erzbruderschaft St. Sebastianus eindeutig kirchlich ausgerichtet war. Es muss aber festgestellt werden, dass eine der damaligen politischen Vorschriften zum Inhalt hatte, an allen Vereinsfahnen einen Hakenkreuzwimpel anzubringen
Zumindest von 1929 bis 1934 hatte Martin Bongartz das Amt des I. Brudermeisters und Vorsitzenden inne, der seit 1907 als Brudermeister für Genrohe Erwähnung findet. Nach der Wahl von Franz Fongern in diese Position, wurde Martin Bongartz zum Ehrenbrudermeister ernannt. Von politischer Seite wurde unsere Bruderschaft am 17. April 1934 kategorisch aufgefordert, eine Ortsgruppe im deutschen Schützenbund zu bilden oder sich mit einem Betätigungsverbot im weltlichen Bereich abzufinden, so dass lediglich die kirchlichen Aufgaben und Beziehungen wahrzunehmen waren. Diese Forderung wurde abgelehnt, nachdem eine schriftliche Absprache und Einverständniserklärung durch den ranghöchsten Schützenbruderschaftsmeister Fürst zu Salm-Reiferscheidt und Dyck eingeholt worden war.
Das Schützenfest 1934 in Born konnte ohne Beeinträchtigungen abgehalten werden. Zum letzten Mal bis zum Jahr 1950 trat unsere Bruderschaft in der Öffentlichkeit auf und zeigte, wie wir aus unseren schriftlichen Aufzeichnungen folgern können, ein Bild von Disziplin und Einigkeit. Unter dem Schützenkönig des Jahres 1934. Theodor Strötges, waren Franz Klingen und Arnold Mundfortz Minister. Theodor Strötges ist heute neben Pfarrer Johannes Schweißgut, Bundesgrenzschutz-Oberpfarrer beim Bundesgrenzschutzoberkommando West in Bonn, das einzige Ehrenmitglied unserer Bruderschaft und der älteste Schützenbruder in unseren Reihen. Theodor Strötges, Jahrgang 1893, konnte neben Franz Giesen, Theodor Klingen, Jakob Mevissen und Franz Tiskens im Jahr 1980 für eine sechzigjährige Mitgliedschaft in unserer Bruderschaft ausgezeichnet werden.
Aus unserer Sicht ist das Jahr 1934 als ereignisreich zu betrachten. Unsere Bruderschaft beteiligte sich anlässlich des diamantenen Priesterjubiläums von Pfarrer Mathias Jansen an den der Restauration der beiden Seitenaltäre unserer Pfarrkirche St. Peter zu Born. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an das Erscheinen der bereits erwähnten „Röttgen-Chronik“ zu Ehren dieses Borner Geistlichen. Das Große Königssilber wurde im Herbst 1934 offiziell gewogen und ein Gewicht von 1,864 kg protokolliert. Im Winter 1934 beteiligte sich unsere Bruderschaft an einer Bruderschaftsfahrt nach Xanten.
Die zahlreichen Begebenheiten des Jahres 1934 verdeutlichen, dass die Aktivitäten unserer Bruderschaft in einer sich verändernden Umwelt nicht zu übersehen waren.
Der Präses unserer Bruderschaft, Pfarrer Mathias Schmelzer, übergab im Jahr 1935 das Anno-Sankto-Ehrenkreuz an Josef Fongern. Im Jahr 1935 fand das Vogelschießen in den Wiesen am Borner See statt, wobei Wilhelm Lankes sen. die Reste des Vogels von der Stange holen konnte. Die Würde des Schützenkönigs ging auf Wilhelm Lankes jun. über, der Wilhelm Lankes sen. und Franz Rögels zu Ministern wählte. Anschließend wurde zum Tanz in einem Festzelt gebeten, dass bei Theodor Stötges aufgestellt war. Umzüge fanden nicht statt. Zu Ende des Jahres 1935, in dem Josef Fongern für den jeweiligen Schützenkönig einen Ehrendegen stiftete, zählte unsere Bruderschaft fünfundneunzig Mitglieder.
Achtzehn Mitgliedern konnten im Jahr 1936 durch Überreichung des Silbernen Jubiläumsabzeichen geehrt werden. Die Vorstände der örtlichen Bruderschaften beschlossen im Mai 1936 gemeinsam und einstimmig, dem Deutschen Schützenbund nicht beizutreten. Mit dieser Willenserklärung musste sich eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Juni 1936 befassen. Nur zwei Alternativen standen zur Diskussion. Es könnte entweder ein Anschluß an den Deutschen Schützenbund vollzogen werden, der jede konfessionelle Betätigung der angeschlossenen Vereine mit einem Verbot belegte, oder die Ablehnung eines derartigen Anschlusses unter dem Verzicht sämtlicher öffentlicher Demonstration war zu erörtern. Von einundvierzig an der Abstimmung beteiligten Mitgliedern votierten neununddreißig für die zweite, vorstehend erwähnte Möglichkeit. In der Folgezeit erklären nur drei Mitglieder ihren Austritt aus unserer Bruderschaft. Im Jahr 1936 hatte jedes Mitglied einen Vierteljahresbeitrag in Höhe vom RM -,25 zu zahlen.
Aus den chronologischen Abläufen ist zu folgen, dass die politischen Umstände unserer Bruderschaft den Zwang auferlegte, sich auf die kirchlichen Belange zurückzuziehen, zumal auch die Auflösung der Erzbruderschaft St. Sebastianus verfügt worden war. In konsequenter Haltung wurde daraufhin der Hakenkreuzwimpel von unserer Bruderschaftsfahne wieder entfernt. Obwohl immer wieder erklärt wurde und auch heute betont wird, dass das politische Geschehen außerhalb unserer Bruderschaft ein Betätigungsfeld hat, konnte sich unsere Bruderschaft bis zum Jahr 1945 nicht dem politischen Druck entziehen, do dass diese geschichtliche Periode nach außen eine Unterbrechung unseres traditionellen Brauchtums unserer Heimatverbundenheit zum Inhalt hatte.
Der II. Weltkrieg 1939-1945 hinterließ in unseren Reihen schmerzliche Lücken. Als gefallen oder vermisst gedenken wir in Stille unserer Schützenbrüder.
Diesen Mitgliedern vor allem haben wir zu unserem Jubiläumsschützenfest 1980 aus Anlass unseres 350jährigen Bestehens eine Gedenktafel am Ehrenmal vor der Pfarrkirche zu Born errichtet, die uns auch in Zukunft an die tragischen Ereignisse der Vergangenheit erinnern soll.
Seit dem Jahr 1947 setzte unsere Bruderschaft, nunmehr frei von politischem Druck und den hieraus resultierenden Erwägungen, ihre Tätigkeit fort und konnte erstmalig nach dem II. Weltkrieg im Januar 1947 eine öffentliche Mitgliederversammlung abhalten. Zu diesem Anlass wurden vierunddreißig anwesende Schützenbrüder bei einem Mitgliederbestand von achtundfünfzig begrüßt. Die Mitglieder bestätigten mit Stimmenmehrheit den Vorstand, der, wenn auch nicht öffentlich, von 1937 bis 1945 amtiert hatte. Als geistlicher Präses wurde Herr Pfarrer Werner Paffenholz gewonnen. Zum I. Brudermeister und Vorsitzenden konnte Josef Fongern gewählt werden. Zur Seite standen ihm Gustav Waskowsky als II. Brudermeister und Schriftführer sowie Toni Lankes als III: Brudermeister und Kassenwart. Daneben übten Wilhelm Gerhards, Borner Mühle, Heinrich Houben, Genrohe und Wilhelm Lankes, Haverslohe, eine Tätigkeit als Brudermeister aus. Martin Bongartz erhielt die Bestätigung der Ernennung zum Ehrenbrudermeister. Es wurde die Feststellung getroffen, dass Hubert Schlösser für die Jahre 1937 und die Folgejahre als Schützenkönig zu bezeichnen ist. Eine freiwillige Sammlung zur Stärkung des Kassenbestandes erbrachte unter den Mitgliedern eine Betrag von RM 186,30.
Im Jahr 1948 konnte ein Ansteigen der Mitgliederzahl auf achtundsechzig Schützenbrüder gemeldet werden. Auch das Jahr 1948 stand noch im Zeichen der Ereignisse aus den Jahren 1937 bis 1945, in denen durch die Weigerung unserer Bruderschaft, die kirchlichen Bindungen aufzugeben, das Verbot zu jedem öffentlichen Auftreten ausgesprochen worden war. Eine Verlosung und Versteigerung erbrachten den Betrag von RM 749,--. Das Pfarramt St. Peter zu Born erhielt für karitative Zwecke den Betrag von RM 500,--; ein Betrag von RM 100,-- wurde als Domspende zur Verfügung gestellt. Am 3. Oktober 1948 beteiligte sich unsere Bruderschaft mit einer starken Abordnung am Deutschen Bruderschaftstag in Kevelaer, der erstmalig nach dem II. Weltkrieg ausgerichtet wurde. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Bruderschaften konnte im Jahr 1948 erneut aufgenommen werden.
Die Mitgliederversammlung des Jahres 1949 beschloss, wieder den Vogelschuss abzuhalten und die traditionellen Umzüge in der Öffentlichkeit zu veranstalten. Am 16. Juni 1949 fand das Ereignis zur Abhaltung des Vogelschießens statt, wobei wegen des Verbots über den Gebrauch von Schusswaffen das Schießen mit der Armbrust erfolgen musste. Nach dem siebenundsiebzigsten Schuss stand Georg Feikes als erster Nachkriegs-Schützenkönig fest, der im Jahr 1950 diese Würde für das Schützenfest innehatte. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf vierteljährlich DM 1,50 festgesetzt.
Im Jahr 1950 konnten zweiunddreißig Jubilare geehrt werden. Der Ehrenbrudermeister Martin Bongartz erhielt die Auszeichnung für eine sechzigjährige Mitgliedschaft und für seine langjährige Vorstandszugehörigkeit den Brudermeisterorden. Leider können wir nicht mehr auf den Bericht des I. Brudermeisters und Vorsitzenden Josef Fongern über die „Geschichte des großen Königssilbers im Verlauf von vier Jahrhunderten“ zurückgreifen. Für den Bezirk Kreuzstraße wurde Willi Feikes zusätzlich zum Brudermeister gewählt, der auch unsere Jungschützen zu betreuen hatte.
Am 8. April 1950 nahm die Bruderschaft von Martin Bongartz, ihrem verstorbenen Ehrenbrudermeister und langjährigen Vorsitzenden, Abschied.
Unvergessen ist das erste Nachkriegsschützenfest 1950 unter dem Schützenkönig Georg Feikes mit den Ministern Josef Lankes und Franz Tiskens, das an der Kreuzstraße gefeiert wurde. Vor allem wegen der Ereignisse und Erlebnisse in den Jahren vor dieser Veranstaltung muss das Schützenfest 1950 als eine Besonderheit Erwähnung finden, da die Bruderschaft wieder repräsentieren und ihre Grundsätze öffentlich dokumentieren konnte. Aus diesem Grunde wollen wir auch diejenigen Schützenbrüder erwähnen, welche neben dem Vorstand, dem Schützenkönig und Ministern das Schützenfest 1950 mitgestaltet haben: General Peter Paschmanns, Generaladjutant Franz Giesen, Major Paul Mevissen, Majoradjutant Josef Engels, Königsadjutant Cornelius Klingen, Hauptmann des Männerzuges Franz Maahsen, Jägerhauptmann Heinrich Louven, Leutnant Franz Heinrich Hoeveler, Fähnrich Franz Jakobs, Fahnenoffiziere Josef Kehren und Karl Strick.
Im Jahr 1951 wurde beschlossen, wiederum den Vogelschuss abzuhalten, so dass ein weiteres Schützenfest in Planung war. In diesem Jahr hatte jeder Bewerber um die Königswürde jeden einzelnen Schuss zu bezahlen. Herr Pfarrer Paul Wipperfürth wurde neuer geistlicher Präses unserer Bruderschaft. Der Mitgliederbestand unserer Bruderschaft wurde mit 105 Schützen angegeben und sechs Mitglieder konnten sich über eine Jubilarehrung freuen. Der im Vorjahr gewählte Brudermeister Willi Feikes, übergab sein Amt, das er für den Bezirk Kreuzstraße ausgeübt hatte, da er sich in der Zukunft als Fahnenoffizier zur Verfügung stellte.
Im Jahr 1951 wurde beschlossen, eine Fahnenschwenker-Gruppe zu gründen, und zu einem entsprechenden Lehrgang in Leverkusen wurden die Schützenbrüder Johannes Houben, Hans Jansen und Josef Rier abgeordnet. In diesem Zusammenhang verdient das Geschenk einer Schwenkfahne durch den I: Brudermeister und Vorsitzenden Josef Fongern Erwähnung. Johannes van Dyck erreichte die Würde des Schützenkönigs und ist wohl einer der jüngsten Schützenkönige gewesen, die in unseren Protokollbüchern verzeichnet sind. Im Jahr 1951 wurde mit einem Luftgewehr auf den Vogel geschossen. Am Festzug aus Anlass des 550jährigen Bestehens des Amtes Brüggen nahm unsere Bruderschaft im Jahr 1951 teil.
Zum Schützenfest 1952 amtierte der Schützenkönig Johannes van Dyck in Verbindung mit den Ministern Cornelius Klingen und Willi Klingen. Das Zusammengezählte Alter dieser drei Schützenbrüder betrug gerade siebzig Jahre.
Erstmalig, nachdem dieser Brauch jahrzehntelang nicht weiter verfolgt worden war, stiftete der amtierende Schützenkönig des Jahres 1952 eine Plakette, die St. Antonius, den Schutzpatron unserer Bruderschaft zeigt und heute den Mittelpunkt des kleinen Königssilbers bildet. Dieser in Form einer Stiftung wieder aufgenommene Brauch, der bis in unsere Tage fortgeführt wird, und der darin besteht, Gegenstände unserer Bruderschaft als Geschenk zu überreichen und an künftige Generationen weiterzugeben, besteht wieder seit dem Jahr 1952. Wir können nachweisen, dass dieser Brauch, der einst zur Schaffung des Großen Königssilbers geführt hatte, leider aus nicht erklärbaren Umständen jahrzehntelang keine Fortsetzung gefunden hat.
Im Jahr 1952 wurden Georg Feikes für den Bezirk Kreuzstraße und Willi Klingen für den Bezirk Woltersheide zu den Brudermeistern gewählt.
Die Bruderschaft BESCHÄFTIGTE SICH IM Jahr 1953 mit der Anschaffung einer geschnitzten Statue ihres Schutzpatrons St. Antonius, wobei zwei Modelle zur Auswahl gestellt wurden. Die von dem Bildhauer Peter Haak aus Erkelenz gestaltete Figur besteht aus vierhundertjährigem Eichenholz, das aus der St. Lambertus-Kirche in Erkelenz stammt, die im II. Weltkrieg zerstört wurde. Die Einsegnung dieser Holzplastik, für die unsere Mitglieder damals DM 1.100 aufbrachten, fand während der Herbstkirmes am 6. November 1953 durch den geistlichen Präses unserer Bruderschaft, Herrn Pfarrer Paul Wipperfürth, statt. Das Standbild St. Antonius hat seit dieser Zeit seinen Platz in der Pfarrkirche St. Peter zu Born gefunden. An anderer Stelle dieser Festschrift wird auf die Bedeutung unseres Schutzpatrons St. Antonius eingegangen.
Auch im Jahr 1953 wurde der Vogelschuss veranstaltet. Von jedem einzelnen Bewerber um den Titel des Schützenkönigs musste jeder Schuss mit einem Kostenbeitrag von DM -,50 beglichen werden. Hubert Schlösser erreichte die Würde eines Schützenkönigs.
Im Jahr 1954 übergab der Fähnrich Franz Jakobs sein Amt an Konrad Houben, der auch noch heute in dieser Position aktiv ist und als Fahnenoffiziere Walter Franken sowie Josef Heidenreich zur Seite hat. Der neue Fähnrich erhielt einen an der Uniform zu tragenden Stern. Zu Beginn des Jahres 1954 übernahm Heinrich Giesen das Amt des Brudermeisters für den Bezirk Genrohe. Wegen des bevorstehenden 300jährigen Jubiläums unserer Bruderschaft, das schon 1954 gefeiert werden sollte, wurde ein Festausschuss zur Unterstützung des Vorstandes gebildert, zu dessen Mitgliedern Walter Cremer, Hubert Jans, Josef Lankes, Heinrich Rögels und Mathias Steeger jun. gewählt wurden.
Das Jahr 1954 mit dem Schützenkönig Hubert Schlösser und den Ministern Josef Lankes und Toni Lankes, die ebenfalls unserer Bruderschaft eine Plakette als Stiftung für den jeweiligen folgenden Minister übergaben, stand völlig im Zeichen des 300jährigen Jubiläums. Zu diesem Fest wurden zweiundzwanzig Einladungen an befreundete und benachbarte Bruderschaften verschickt, von denen ein großer Teil während der festlichen Ereignisse anwesend war. Aus Anlass des Jubiläums wurden zum ersten Mal seitens unserer Bruderschaft eine Festschrift zusammengestellt, die wegen ihres chronologischen Aufbaus historisch wertvolles Material für unsere Publikation des Jahres 1980 bietet. Im offiziellen Mitteilungsblatt des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. vom 24. August 1954 wird über das Schützenfest 1954 zu Born wie folgt berichtet: Das Schützenfest selbst verlief traditionsgemäß gut und hatte seinen Höhepunkt am Kirmesdienstag mit der Königsparade und dem Königsgalaball. Von der Königsparade ist noch zu berichten, dass wie in den Vorjahren alle Mitglieder – ob jung, ob alt – mit dabei waren, um zum Schluss des Festes noch einmal die einmütige Geschlossenheit zu demonstrieren.
Im Jahr 1955 stellt Georg Feikes seine Position als Brudermeister für den Bezirk Kreuzstraße zur Verfügung, dessen Nachfolger wurde Heinrich Rögels. Am 22. Januar 1955 erhielt der I. Brudermeister und Vorsitzende Josef Fongern für seine verdienstvollen Leistungen das St. –Sebastianus-Ehrenkreuz.
Wegen verschiedener Schwierigkeiten konnte bis zum Jahr 1958 kein Schützenfest gefeiert werden. Diese Tradition, die wir wohl als die bedeutendste ansehen, wurde mit dem Schützenkönig Hubert Jans fortgesetzt.
Hubert Jans konnte im Jahr 1957 am Bundeskönigsschießen in Neuss teilnehmen. Während dieser Veranstaltung wurde Hubert Jans Diözesanbester, obwohl er entgegen der Ausschreibung, in der eigene Gewehre nicht zugelassen worden waren, den übrigen Teilnehmern aber trotzdem eigene Büchsen zugestanden wurden, den Nachteil einer fremden Waffe überwinden musste.
Im Jahr 1958 konnte Hubert Jans mit den Ministern Josef Lankes und Johannes Mundfortz das Schützenfest feiern. Auch der Schützenkönig Hubert Jans stiftete der Bruderschaft eine Plakette, die heute zu festlichen Anlässen von einem Minister getragen wird.
Seit dem Jahr 1958 ist er Turnus Vogelschuss – Schützenfest bis heute unverändert geblieben. Obwohl für jeden Vogelschuss die Zustimmung der Mitgliedsversammlung auf dem Stimmtag eingeholt werden muss, findet seitdem regelmäßig in dem Jahr, dessen Ziffern in der Addition durch zwei teilbar sind, die Veranstaltung des Vogelschießens statt. Im Folgejahr wird dann das Schützenfest ausgerichtet.
Seit langen Jahren verfolgte der geistliche Präses unserer Bruderschaft, Herr Pfarrer Paul Wipperfürth, den Plan zur Errichtung eines Ehrenmals für die gefallenen und vermissten Borner Bürger des II. Weltkrieges, dessen Standort der Bunker an der katholischen Grundschule zu Born sein sollte. Ein entsprechender Modellentwurf für diese geplanten Gedenkstätte wurde der Bruderschaft im Jahr 1958 vorgestellt. Zum allseitigen Bedauern konnte dieser Plan nicht realisiert werden.
Im Jahr 1959 übernahm Willi Klingen das Brudermeisteramt für den Bereich Borner-Mühle/Woltersheide; Heinrich Nienhaus wurde außerdem zum Brudermeister der Jungschützen gewählt. In diesem Jahr, das auch im Zeichen des Silbernen Priesterjubiläums von Pfarrer Paul Wipperfürth, des geistlichen Präses unserer Gemeinschaft, stand, wurde Willi Klingen Schützenkönig.
In der Mitgliederversammlung des Jahres 1960, unsere Bruderschaft zählte mittlerweile 129 Mitglieder, übergab der langjährige I. Brudermeister und Vorsitzende Josef Fongern sein Amt an Heinrich Rögels. Für seine Verdienste um unsere Bruderschaft wurde Josef Fongern, der seit 1934 tätig war und unsere Gemeinschaft durch die langen Jahre, in denen mehrfach kritische Situationen eintraten, geführt hatte, zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt. Auch der III. Brudermeister und Kassenwart Toni Lankes musste aus Gesundheitsgründen sein Amt an Franz Heinrich Hoeveler abgeben. Willi Klingen übernahm das Brudermeisteramt für den Bezirk Kreuzstraße; der Bezirk Borner-Mühle/Woltersheide wurde Jakob Paschmanns anvertraut. Eine besondere Ehrung wurde im Jahr 1960 Franz Giesen zuteil, der seit über dreißig Jahren mit Ausnahme der Zeit während des II. Weltkrieges unserer Bruderschaft als Offizier verbunden war.
Im Festzelt an der Kreuzstraße konnte das Schützenfest 1960 gefeiert werden, wobei dem Schützenkönig Willi Klingen die Minister Willy Gerhards und Hans Willms assistierten. Aus diesem Anlass wurden der Bruderschaft drei Stöcke mit silbernem Knauf übergeben, die bis heute jeweils vom amtierenden Schützenkönig und den beiden Minister getragen wurden. Erstmalig für das Schützenfest 1960 wurde eine finanzielle Regelung über die am Königstisch entstehenden Kosten in Kraft gesetzt, die darin bestand, dass der Schützenkönig einen Betrag von DM 70,-- und jedes Mitglied aus seinem Gefolge einen Betrag von DM 40,-- zu leisten hatten. Aus der Hauptkasse wurde ein Zuschuss von einmalig DM 400,-- gewährt. Diese Handhabung wird auch heute noch nach Berücksichtigung von geringen, allerdings Zeitbedingten Erhöhungen, ausgeübt, wobei die zu leistenden Beträge bis heute, also in einem Zeitraum von zwanzig Jahren, nicht einmal verdoppelt wurden. Aufgrund dieser Verfahrensweise, die einschließt, dass sämtliche anderen Kosten für ein Schützenfest von der Bruderschaft übernommen werden, können wir in Born mit voller Berechtigung die Feststellung treffen, jedes Mitglied unserer Bruderschaft ohne Ansehen der Person kann ohne bedeutende finanzielle Aufwendungen jederzeit die Würde eines Schützenkönigs übernehmen. Wir dürfen weiterhin die Aussage machen, dass diese Art der finanziellen Abwicklung stets die Unterstützung aller unserer Mitglieder gefunden hat und sicherlich auch in Zukunft finden wird.
Im Jahr 1961, in dem die Pfarrkirche St. Peter zu Born renoviert wurde, konnte Franz Heinrich Hoeveler den Königsschuss abgeben und im Jahr 1962 mit den Ministern Kornelius van Dyck sowie Heinrich Nienhaus das Schützenfest feiern. Auch in diesem Jahr wurde unserer Bruderschaft wiederum eine Plakette übereignet. Das Jahr 1962 brachte wegen der regen Bautätigkeit in Born die Aufteilung des bisherigen Bezirks Woltersheide/Kreuzstraße. Seit dem Jahr 1962 betreut Heinrich Louven ohne Unterbrechung diesen Bezirk.
Altersbedingt zog sich Heinrich Houben im Jahr 1963 aus dem Amt des Brudermeisters für den Bezirk Genrohe zurück, zu dessen Nachfolger Johannes van Dyck gewählt wurde, der dieses Amt auch heute noch ausübt. In einer Versammlung des Jahres 1963, in der die problematische Frage über die Berechtigung der Schützenbruderschaften zur Diskussion gestellt wurde, gab unser damaliger Präses, Herr Pfarrer Paul Wipperfürth, eine heute als klassisch zu bezeichnende Antwort, welche für uns auch in Zukunft Richtschnur bleiben wird. Unser ehemaliger geistlicher Präses führte aus, dass sich die Bruderschaften früher zum Schutz der kirchlichen Auftritte zusammengefunden haben und sich in Zukunft schützend vor die christliche Weltanschauung stellen müssen. Im Jahr 1963 wurde auch das Problem der Anschaffung einer neuen Fahne für unsere Bruderschaft behandelt und entsprechende Entwürfe konnten vorgelegt werden. Der Kostenpunkt für die neue Fahne, die durch die Firma Johannes Baptist Düster, Bonn-Beuel, erstellt wurde, lag bei DM 1.176,--. Bei einer Ausstellung von Königssilber in Erkelenz, an der sich unsere Bruderschaft beteiligte, ergab sich die Gelegenheit zu einem Besuch unseres Ehrenvorsitzenden Josef Fongern, des ehemaligen Besitzers der Borner Mühle, auch oft als Müller von Born bezeichnet, der in Erkelenz seinen Lebensabend verbrachte. Johannes Mundfortz konnte im Jahr 1963 den Vogel abschießen und im Jahr 1964 die Königswürde tragen. Als Minister zum Schützenfest 1964 wurden Georg Feikes und Herbert Reuters gewonnen. Auch in diesem Fall erhielt unsere Bruderschaft eine Plakette als Geschenk.
Das Jahr 1964 unter dem Schützenkönig Johannes Mundfortz war mit dem Dekanatsschützenfest und der Weihe unserer neuen Fahne verbunden, die seit diesem Zeitpunkt unserer Gemeinschaft dient. Die Fahnenweihe nahm unser Präses Pfarrer Paul Wipperfürth vor; die Festansprache gehörte zu den Aufgaben von Pfarrer van Booven aus Dilkrath. Zum Dekanatsschützenfest 1964 erschienen fünfzehn benachbarte und befreundete Bruderschaften in Born. Erstmalig trat ein Pagenzug von dreizehn Schülern in Erscheinung.
Im Jahr 1964 übernahm Josef Engels das Brudermeisteramt für den Bezirk Haverslohe von Wilhelm Lankes. Dem Ehrenvorsitzenden Josef Fongern wurde das Schulterband mit Stern zum St. Sebastianus Ehrenkreuz verliehen. Diese Auszeichnung konnte nicht mehr offiziell übergeben werden, da Josef Fongern zum Zeitpunkt der Verleihung dieser hohen Auszeichnung am 24. April 1964 verstarb. Die Verdienste von Josef Fongern, der auch heute noch in unserer Erinnerung gegenwärtig ist, wurden bereits an anderer Stelle gewürdigt. Gustav Waskowsky, II. Brudermeister und Schriftführer, wurde für seinen persönlichen Einsatz für unsere Bruderschaft mit dem St. Sebastianus Ehrenkreuz ausgezeichnet. Der langjährige ehemalige III. Brudermeister und Kassenwart Toni Lankes erhielt den Hohen Bruderschaftsorden.
Im Jahr 1965 gelangte der Jungschütze Franz-Josef Windhausen zu Königswürden, der als Minister zum Schützenfest des Jahres 1966 Kurt Mohren und Franz-Josef Steggers vorstellte. Die unserer Bruderschaft aus diesem Anlass gestiftete Plakette gehört zu den Gegenständen, die wir oft zu offiziellen Veranstaltungen tragen.
Im Jahr 1967 weilte der geistliche Präses unserer Bruderschaft, Pfarrer Paul Wipperfürth, zum fünfzehnten Mal in dieser Eigenschaft im Kreis unserer Mitglieder. Der Königsschuss wurde von Heinrich Schaeben angebracht. Am 16. Oktober 1967 verstarb unser I. Brudermeister und Vorsitzender Heinrich Rögels, der bis zu seinem Tode diese Position innehatte und durch seine überzeugende Tätigkeit einen wesentlichen Beitrag für den Bestand sowie den Zusammenhalt unserer Bruderschaft leistete. Zu Beginn des Jahres 1968 übergab der Dekanatsbundesmeister Leonard Esser dem II. Brudermeister und Schriftführer Gustav Waskowsky für eine ununterbrochene achtunddreißigjährige Vorstandstätigkeit das Schulterband mit Stern zum St. Sebastianus Ehrenkreuz. Josef Jansen wurde zum I. Brudermeister und Vorsitzenden gewählt. Die Ernennung als Vertreter zum Pfarrgemeinderat für die Belange unserer Bruderschaft erging an Willy Gerhards. Es wurde der PLAN ZUR Gründung einer eigenen Trommlerjugend verfolgt, zu deren Ausbildung sich der damalige Borner Chorleiter und Organist Heinz Jakob Quast zur Verfügung stellte. Die Bruderschaft erhielt als Stiftung eine Trommel. Leider haben zu unserem allseitigen Bedauern diese Bemühungen für den Aufbau der Trommlerjugend keinen nachhaltigen Erfolg gebracht. Die Hintergründe für diesen Vorgang sollen hier nicht weiter geschildert werden.
Zum Schützenfest 1968 konnte der Schützenkönig Heinrich Schaeben mit seinen Ministern Hans Krings und Peter Terstappen repräsentieren, die unserer Bruderschaft ebenfalls eine Plakette als Geschenk überreichten.
Im Jahr 1969 wurde die Zusammensetzung der einzelnen Vorstandspositionen festgelegt, die dann 1977 Eingang in die neue Satzung fand. Der Mitgliederbestand unserer Bruderschaft war zwischenzeitlich auf 166 Schützenbrüder angewachsen. Heinrich Schaeben konnte zum zweiten Mal hintereinander die Würde des Schützenkönigs erringen und benannte zum Schützenfest 1970 wiederum Hans Krings und Peter Terstappen als Minister. Die im Jahr 1968 gestiftete Plakette aus Anlass des Schützenfestes 1970 vervollständigt. Während des gewohnten Rundgangs, der heute nicht mehr stattfindet, wurden die Teilnehmer des Festzuges zum Schützenfest 1970 durch ein Biwak überrascht, das nach dem Verlassen des Ortsteils Born am Ortseingang von Haverslohe errichtet war.
Im Jahr 1972 konnten wir auf 172 Mitglieder verweisen. Hubert Franken wurde für unsere Bruderschaft in den Pfarrgemeinderat zu Born delegiert. Zur Komplettierung der Ausrüstung der Trommlerjugend stiftete Josef Jansen eine Querflöte; seitens des örtlichen St. Matin-Vereins wurde ein Tambourstock der Bruderschaft als Geschenk überreicht. Damit die Gegenstände des Großen Königssilbers weitgehend geschont würden, entstand der Beschluss und Plan, in den nächsten Jahren ein Kleines Königssilber zu schaffen sowie durch Plaketten zu vervollständigen. Johannes Mundfortz konnte im Jahr 1971 innerhalb eines Zeitraums von acht Jahren die Würde eines Schützenkönigs zum zweiten Mal erreichen.
Im Jahr 1972 konnten sieben Mitglieder für ihre langjährige Treue geehrt werden. Das Schützenfest des Jahres 1972 unter dem Schützenkönig Johannes Mundfortz und den Ministern Willi Hoeveler und Josef Lankes, zu dem der Bruderschaft wiederum eine Plakette gestiftet wurde, ergab im Ablauf einen neuen Aspekt. Wurde früher jeweils nach dem Hochamt am Montagmorgen ein Rundgang durch die einzelnen Bezirke veranstaltet, so wird seit dem Jahr 1972 im Anschluss an das Hochamt und die Gefallenenehrung der Klompenball als Dorfgemeinschaftsfest in völlig ungezwungenem Rahmen abgehalten. An dieser Stelle müssen wir erwähnen, dass zum Zeitpunkt des Schützenfestes 1972 der langjährige geistliche Präses unserer Bruderschaft, Herr Pfarrer Paul Wipperfürth, verstarb.
Die Bruderschaft konnte im Jahr 1973 Herrn Pfarrer Martin Nelissen als neuen geistlichen Präses begrüßen und musste den Rücktritt des II. Brudermeisters und Schriftführers Gustav Waskowsky aus Altersgründen zur Kenntnis nehmen, nachdem er bis zu diesem Zeitpunkt auf eine zweiundvierzigjährige Tätigkeit in diesem Amt und auf eine dreiundfünfzigjährige Mitgliedschaft zu unserer Bruderschaft verweisen konnte. Diese Vorstandsposition übernahm Hubert Franken. Zum Brudermeister der Jungschützen wurde Heinz-Arno Mundfortz gewählt. Am 2. Mai 1973 verstarb der ehemalige geistliche Präses der Bruderschaft, Herr Pfarrer Werner Paffenholz, der nach seiner Versetzung aus Born in Mönchengladbach auf eine segensreiche Tätigkeit als Dechant zurückblicken konnte. Heinz Werner Mülders gelang es zum ersten Mal nach dem II. Weltkrieg, die Königswürde nach Haverslohe zu holen.
Im Jahr 1974 übergab Josef Engels sein Amt als Brudermeister für den Bezirk Haverslohe an Heinz Werner Mülders, der in diesem Jahr mit den Ministern Peter Terstappen und Mathias Winzen das Schützenfest in Haverslohe feierte. Auch zu diesem Anlass wurde der Bruderschaft eine Plakette zum Geschenk überreicht. In diesem Zusammenhang und bei der Verfolgung der Niederschriften über unsere jährlichen Mitgliederversammlungen fallen immer wieder die Diskussionen über die Beteiligung unserer Schützenbrüder am Männerzug ins Gewicht. Hierbei ergeben sich mannigfache Vorschläge, die stets zum Ziel haben, die Teilnehmer in diesem traditionsgebundenen Zug zu verstärken. Wir glauben, dass diese Aussprachen auf Dauer gesehen den gewünschten Erfolg unserer Bemühungen zeigen werden, damit der Männerzug neben dem Husarenzug, dem Zug der Schill´schen Offiziere, dem Jägerzug, dem Pagenzug und dem „Letzten Zug“ wesentlicher Bestandteil unserer Schützenfeste bleiben wird.
Im Jahr 1975 stellte sich der Präses des Bezirks Schwalmtal, Herr Pfarrer Heinrich Rütten aus Dilkrath, unserer Bruderschaft vor. Unser I. Brudermeister und Vorsitzender Josef Jansen, der dieses Amt seit 1968 ausgeübt hatte, stellte seine Position wegen seines Alters zur Verfügung. Josef Jansen wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt, da er durch seinen vorbildlichen Einsatz Verdienste um die Belange unserer Bruderschaft erworben hatte. Auch heute noch nimmt Josef Jansen stets an unseren Veranstaltungen und Vorstandssitzungen teil. Nachfolger wurde im Jahr 1975 Franz Heinrich Hoeveler, der bis zu diesem Datum die Finanziellen Angelegenheiten unserer Gemeinschaft verwaltet hatte. Franz Heinrich Hoeveler übt die Position des I. Brudermeisters noch heute, getragen vom Vertrauen der Mitglieder, aus. Das Amt des III. Brudermeisters und Kassenwarts übernahm Dieter Lankes, der auch heute noch für uns tätig ist. Für den aus Altersgründen ausscheidenden Brudermeister Jakob Paschmanns stellte sich im Bezirk Borner Mühle Heinz Bendig zur Verfügung. Wegen langjähriger Vorstandstätigkeit wurden fünf Brudermeister im Jahr 1975 geehrt. Außerdem konnten wir acht Jubilare auszeichnen. Willi Nienhaus hatte im Jahr 1975 die glückliche Hand, um den Vogel von der Stange zu holen.
Im Jahr 1976, in dem acht Jubilare Auszeichnungen empfangen konnten, stand bereits unter dem Eindruck der Vorbereitungen, um unserer Bruderschaft eine eigene Rechtspersönlichkeit in Form des eingetragenen Vereins zu geben. Wir befassten uns in einer Mitgliederversammlung mit der Gestaltung des Ehrenmals vor der Pfarrkirche St. Peter zu Born, da für die Gefallenen und Vermissten des II. Weltkrieges keine Erinnerungsstätte vorhanden war. Diese Bemühungen gelangten nun im Jahr 1980 zu ihrem Abschluss.
Im Festzelt an der Kreuzstraße feierte der Schützenkönig 1976 Willi Nienhaus mit den Ministern Günter Eschweiler und Heinrich Nienhaus das Schützenfest. Durch eine gestiftete Plakette wurde das kleine Königssilber, das als Grundstock die Plakette des Jahres 1952 mit unserem Schutzpatron St. Antonius zeigt, komplettiert.
Im Jahr 1977 wurde einstimmig beschlossen, unsere Bruderschaft in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Zu diesem Vorgang gehörte die Annahme einer neuen Satzung, die den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über den eingetragenen Verein entspricht. Der Vollständigkeit halber wollen wir erwähnen, dass die hiermit in Verbindung stehende Neuwahl des Vorstandes folgende Ergebnisse brachte: I. Brudermeister und Vorsitzender Franz Heinrich Hoeveler, II. Brudermeister und Schriftführer Hubert Franken, III. Brudermeister und Kassenwart Dieter Lankes, Brudermeister der Jungschützen und Bezirk Hustenfeld Heinz-Arno Mundfortz, Brudermeister für nachstehende Bezirke, Born Willy Gerhards und Heinrich Nienhaus, Borner Mühle Heinz Bendig, Genrohe Johannes van Dyck, Haverslohe Heinz-Werner Mülders, Kreuzstraße Heinrich Louven, Woltersheide Willi Klingen, Pfarrgemeinderat Matthias Lamers. Weiterhin Ehrenvorsitzender ist Josef Jansen. Entsprechend der Tradition in anderen Bruderschaften die noch lebenden Schützenkönige aufgrund einer Stiftung von Hubert Franken den Königsorden mit den entsprechenden Jahreszahl, in der die Königswürde getragen wurde. Diese Art der Übergabe des Königsordens hat auch Geltung für Schützenkönige, die im Laufe der Zeit durch Wohnungswechsel in unsere Bruderschaft aufgenommen wurden, wenn diese in ihren Ursprungsbruderschaften nicht diese Auszeichnung erhalten hatte. Die Mitglieder des gesetzlichen Vorstandes erhielten 1977 den Brudermeisterorden. Auch in diesem Jahr konnten vier Mitglieder als Jubilare Auszeichnungen empfangen. Für den ältesten, sein Amt ausübenden Brudermeister wurde eine Plakette gestiftet.
Johannes Houben gelang es im Jahr 1977 in den Wiesen am Kranenbach, den Titel des Schützenkönigs zu erreichen. Erstmalig wurde auch von den Jungschützen ein Schützenkönig ermittelt. Diese Ehre ging an Klaus Lamers, der mit seinen Ministern Manfred Lankes und Heinz-Willi Willemsen am Schützenfest 1978 teilnahmen. Der Schmuck für die Jungschützen wurde von Hubert Franken und Heinz-Arno Mundfortz gestiftet.
Der Mitgliederbestand des Jahres 1978 zeigte die Zahl von 182 Schützenbrüdern. Bereits in diesem Jahr, in dem drei Jubilare geehrt wurden, ergab sich zur Unterstützung des Vorstandes die Notwendigkeit zur Bildung eines Festausschusses, um die Vorbereitungen für das 325jährige Bestehen unserer Bruderschaft in Jahr 1980 zu treffen. Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung erklärten die Schützenbrüder Theo Hormes, Peter Kocken, Kurt Mohren, Theo Uhling und später Heinrich Schaeben. Im Bezirk Schwalmtal übernahm im Jahr 1978 Hubert Franken das Amt des Bezirksbundesmeisters. Dieses Jahr zeigte die Feier des Schützenfestes unter dem Schützenkönig Johannes Houben in Verbindung mit den Ministern Ernst-Paul Becker und Heinz Rögels. Eine aus diesem Anlass gestiftete Plakette schmückt jetzt das kleine Königssilber. Franz Heinrich Hoeveler wurde zum Schützenfest 1978 mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Das Schützenfest 1978 eine Bereicherung durch den Zug des Offiziere, der neu aufgestellt werden konnte und neben den bereits erwähnten Zügen und der zahlenmäßig starken Fahnenschwenker-Gruppe unter Julius van Dyck nun unsere Schützenfeste verschönert. Die Fahnenschwenker-Gruppe ist mit Fahnen ausgestattet, die zum größten Teil von Franz Rögels bemalt worden sind.
Erstmalig ernannte unsere Bruderschaft im Jahr 1979 mit Pfarrer Johannes Schweißguth und Theo Strötges zwei Ehrenmitglieder. In diesem Jahr wurden acht Mitgliedern Jubilarauszeichnungen überreicht. Konrad Königs stellte sich als Brudermeister für den plötzlich verstorbenen Heinrich Nienhaus im Bezirk Bon zur Verfügung. Pfarrer Hirsch konnte als neuer geistlicher Präses für unsere Bruderschaft gewonnen werden und wurde in dieses Amt eingeführt. Zum zweiten Mal nach 1975 war Willi Nienhaus in der glücklichen Lage, den Vogelschuss abzugeben. Jungschützenkönig wurde Rolf Hermanns. Am 1. August 1979 verstarb plötzlich der II. Brudermeister und Schriftführer Hubert Franken, der auf des Ebene des Bezirks Schwalmtal die Stellung des Bezirksbundesmeisters innehatte und mit großem persönlichen Einsatz für die Grundsätze unserer Gemeinschaft sowie aller Schützenbruderschaften eingetreten war.
Seit dem Jahr 1980 trat in unserer Bruderschaft Ernst-Paul Becker als Nachfolger von Hubert Franken an. Das Amt des Brudermeisters der Jungschützen übernahm Hubert Schulte; Heinrich Schaeben stellte sich für den Bezirk Hustenfeld als Brudermeister zur Verfügung. Im Jahr 1978 konnten wir siebzehn Mitgliedern Jubilarauszeichnungen übergeben. Unsere Mitgliederzahl nähert sich mittlerweile der Ziffer von zweihundert Schützenbrüdern, so dass diese Grenze hoffentlich bald zu überschreiten sein wird. Zum Schützenfest 1980 vom 28. Juni bis 1. Juli 1980, das unter dem Zeichen unseres 325jährigen Jubiläums in Verbindung mit dem Bezirksschützenfest 1980 stehen wird, kann Willi Nienhaus den Titel des Schützenkönigs tragen; zur Seite stehen ihm die Minister Johannes Nienhaus und Clemens Wolf. Der Jungschützenkönig des Jahres 1980 Rolf Hermanns hat zu Ministern Hans Hermanns und Olaf Strick gewählt.
Wenn wir heute auf unsere Vergangenheit zurückblicken, so ist dieser Rückblick sicherlich mehr als zufrieden stellend. Unser Ausblick ist zuversichtlich. Traditionen wollen wir weiter pflegen und künftigen Entwicklungen Rechnung tragen. Zu einer dieser Traditionen gehört die Feier des jährlichen Patronatsfestes St. Antonius am 17. Januar eines jeden Jahres. Diesen Tag, den wir auch als Antoniustag bezeichnen, begehen wir seit Jahrhunderten in ununterbrochener Folge bis heute durch den Besuch einer Messe, die im Sinn unserer Bruderschaft gefeiert wird. Anschließend begeben sich die Mitglieder unserer Bruderschaft auf den Rundgang, der durch die Bezirke des Ortsteils Born führt. In jedem Jahr, am Namenstag unseres Schutzpatrons oder unmittelbar am folgenden Wochenende, treffen wir uns zur ordentlichen Mitgliederversammlung. Im Wechsel von jeweils zwei Jahren finden der Vogelschuss, über den entsprechend einem jahrhundertealten Brauch Beschluss gefasst werden muss, oder das Schützenfest statt. Es ist selbstverständlich, dass unsere Bruderschaft in großer Beteiligung während der jährlichen Fronleichnams-Prozession anwesend ist. Die Herbstkirmes feiern meistens im September eines jeden Jahres. Unseren jährlichen Einkehrtag mit einer allgemein interessierenden Thematik, die allerdings aktuelle Züge aufweisen sollte, begehen wir jeweils im Herbst. Diese Veranstaltungen, die in ihrer feststehenden Reihenfolge unseren Mitgliedern bekannt sind, werden wir sicherlich auch in Zukunft durchführen, damit unsere Gemeinschaft ihren Zusammenhalt, der das Fundament unserer Bestrebungen darstellt, bewahren kann. Die St. Antonius-Schützenbruderschaft Born 1655 e.V. blickt somit auf eine stolze und ehrwürdige Tradition zurück. Möge diese Tradition, wie es in der Festschrift aus Anlass unseres 300jährigen Bestehens niedergeschrieben ist, für uns Heutige Mahnung und Verpflichtung sein getreu dem Grundsatz für
Glaube, Sitte und Heimat.